Minestrone sarda

Das „richtige“ Minestrone sarda-Rezept gibt es nicht. Es wird einfach verwendet, was da ist. Gibt’s keine Stangensellerie, dann vielleicht Zucchini. Hat man zu viel Paprika: rein damit! Will man mehr Hülsenfrüchte, dann nimmt man Bohnen und Kichererbsen, oder eben viel von einer Sorte. Möchte man zusätzlich Kartoffeln verwenden (und so das Gericht cremiger, dicker machen), dann schneidet man sie roh, wie das restliche Gemüse, in Würfel und gibt sie dazu. In der Jahreszeit, wo es keine frischen Tomaten gibt, nimmt man eingekochte oder solche aus der Dose. Oder gar keine. Wer die Minestrone nicht fleischlos mag, röstet zu Beginn etwas Wurst oder Speck mit. Und ob und wieviel Chili man verwendet: Geschmackssache! Jedenfalls sollte diese besondere Minestrone am Ende reichhaltig sein – eher ein Ragôut als eine klassische Suppe. Wenn der am Schluss darauf geriebene Pecorino nicht „untergeht“, sondern sichtbar bleibt, hat sie die klassische Konsistenz.

Mira Valensky kocht sie in „Tod einer Hundertjährigen“ in einem ehemaligen Kloster im Hinterland von Cagliari – für alle, die es trotzdem ganz genau wissen wollen, habe ich alles abgewogen.

4 Portionen:

1 mittlere Zwiebel (120g)

2 Karotten (150g)

1 Zucchini (200g)

½ Knolle Fenchel (120g)

3 Knoblauchzehen

4 Tomaten (200g)

100 g Kichererbsen

100 g Fregola sarda (oder andere Pasta in kleine Stücke brechen)

20 ml Olivenöl

10 ml trockenen Wermut

1 Zweig Rosmarin

1 Zweig Thymian

1 Zweig Oregano

2 Lorbeerblätter

1 Chili

Salz

30 g geriebener Pecorino

viel frische Petersilie

 

Kichererbsen 12 Stunden einweichen. Zwiebel klein schneiden und in Olivenöl bei mittlerer Hitze in einem Topf anschwitzen. Zucchini, Fenchel, Karotte in kleine Würfel schneiden und kurz mitrösten. Knoblauchzehen mit der flachen Messerseite zerdrücken, gemeinsam mit den Gewürzen dazu geben, umrühren. Mit Wermut ablöschen. In Stücke geschnittene Tomaten und die abgetropften Kichererbsen dazu geben. Mit so viel Wasser auffüllen, dass es 3 Fingerbreit über allem steht. Bei geringer Hitze zugedeckt kochen, bis die Kichererbsen weich sind. Das dauert zirka 45 Minuten. Mit Salz abschmecken. Fregola einrühren und weiterköcheln, bis sie bissfest ist.

Die Minestrone sarda in tiefen Tellern anrichten, mit geriebenem Pecorino und frisch geschnittener Petersilie vollenden.